Harte Schale Weicher Kern
"Harte Schale, Weicher Kern" - ist im weitestem
Sinne ein Stadtteilportrait der Bochumer HUStadt.
Das Bochumer Stadtviertel wird in den 60er Jahren
als "Universitätsrahmenstadt", nahe der damals
entstehenden Bochumer Ruhr-Universität, errichtet.
Zielgruppe sind Professoren und Bedienstete der Universität, sowie Arbeiter der Opel Werke I und II.
Das Viertel erfährt in den 80er und 90er Jahren eine hohe Fluktuation und
viele der einst beheimateten Professoren ziehen in wohlhabendere Viertel Bochums
oder der Umgebung. Der Platz wird Migranten verschiedenster Nationalitäten
zuteil, wodurch die
HUStadt eine enorme Multikulturalität erfährt. Sie gerät durch
wachsende Vorurteile in Verruf und wird
im Volksmund häufig als "Ghetto" bezeichnet. Doch ist das wirklich der Fall?
Viele Bochumer Bürger haben großen Respekt vor der HUStadt und waren nie wirklich dort. In meiner Ba-
chelorarbeit setzte ich mich fotodokumentarisch mit dem Stadtviertel
auseinander. Es entstehen Portraits der Bewohner verschiedenster Altersgruppen
und Gesellschaftsschichten. Ich werde Augenzeuge verschiedenster Ereignisse
innerhalb der HUStadt, die den heutigen Stand wiederspiegeln. So bemühen
sich ortsansässige Fördervereine oder Kulturcafés um einen ständigen
Dialog zwischen den verschiedenen Nationalitäten. Professoren ziehen nach
wie vor weg, zeitgleich belegen immer mehr Studenten die freigewordenen
Räumlichkeiten. Ein weiteres Augenmerk fällt auf den niedrigen
Altersdurchschnitt der Bewohner.
Die Arbeit wurde 2014 im gleichnamigen Fotobuch publiziert.