Die Inseln unter dem Winde
Wir schreiben das Jahr 2008. Hugo Chávez ist gerade frisch wiedergewählter
Präsident Venezuelas. Mit dem Slogan "Vaterland, Sozialismus oder Tod" ("Patria,
Socialismo o Muerte") will er das ölreiche Venezuela in einen "Sozialismus des
21. Jahrhunderts" führen.
Die Bewohner der gerade einmal 60km2 großen
Karibikinsel "Isla de Coché" scheint das Vorhaben
Chávez' wenig zu interessieren. Die sogenannten
"Inseln unter dem Winde" sind eine Gruppe von
Atlantikinseln, die zu Venezuela gehören und 1498
von Christoph Kolumbus entdeckt wurden. Die Spanier verdrängten die ursprünglich
dort lebenden Arawak. Der Tourismus auf der Insel hat seit den späten Neunzigern
stark zugenommen. So entsehen fast ausschließlich an der Westküste neue Hotels
und Resorts, vor allem weil dort die weltweit besten Winde für Kite-und
Windsurfing vorherrschen.
Der übrige Teil der Insel, wird von den Einheimischen bewohnt, die sich so gutowie nie an den Touristik-
stränden aufhalten, höchstens um dort an den
Besuchern zu verdienen.
Die Fotoserie dokumentiert die Insel fernab vom Tourismus. Sie zeigt eine
Situation die im Kontrast zu den sonst zu findenden Hochglanzfotos, mit denen
die Insel im Internet dargestellt wird, steht. Vielleicht ein letzter Blick auf
die in Zukunft immer mehr vom Tourismus eroberte Karibikinsel.